So titelte Hashtag#Brandeins bereits im März 2023. Ja, was dann? Welches unserer Systeme wird bis 2030 in der Lage sein, den Megatrend Hashtag#SilverSociety zu bewältigen oder gar zu nutzen? Spoiler: Es ist nicht das Gesundheits-, Bildungs-und nicht das Rentensystem. Dazu Klartext:
Der demografische Wandel fordert Unternehmen heraus, neue Wege zu gehen. Wie können wir die ungenutzten Potenziale der Mitarbeitenden 55+ aktivieren, um den Generationswechsel erfolgreich zu gestalten? Die tatsächlichen Potentiale wurden im Rahmen einer Studie der Bertelsmann Stiftung konkretisiert:
Will man diese Chancen nutzen, dann führt der Weg zuerst in eine strategische zur Notwendigkeit einer Transparenz und dann zu einer qualitativen und nachhaltigen Nachfolgeplanung im Unternehmen.
Fast 130 Mrd. € (ein Drittel des gesamten Jahreshaushalts Deutschlands 2024) werden benötigt, um die Kompensation für Rente, Grund- und Erwerbssicherung zu gewährleisten. Zum Vergleich: Der Hashtag#Klima-Etat macht davon nur ein Elftel aus, der Hashtag#Gesundheit-Etat ein Achtel und der Hashtag#Bildung-Etat ein Sechstel (Quelle: Bundeshaushalt.de).
Arbeitsminister Hubertus Heil warnt eindringlich vor den ungenutzten Potenzialen der Mitarbeitenden 55+ und fordert, die finanziellen Vorteile zu realisieren, die in diesen Gruppen schlummern. Dies betrifft insbesondere den Generationswechsel in Unternehmen und die strategische Nachfolgeplanung. Leider hat er in der Berliner Runde nur wenige Follower, die sich ernsthaft für diese Perspektiven interessieren. Die Auswirkungen des Rentenpakets II sind spät und unzureichend.
In einem Interview mit Greta Silver am 2. Juni 2024 stellte der Minister eine konkrete Rechnung auf: Wenn jährlich 100.000 Mitarbeitende nicht mit 65/67 oder früher in Rente gehen, ergeben sich positive jährliche Effekte von:
- +2 Mrd. € Entlastung,
- +1,5 Mrd. € Sozialversicherung und
- +1,0 Mrd. € mehr an Einkommenssteuer.
Was fehlt also den 55+-KollegInnen, die bereit sind zu bleiben und ihr Können einzubringen?
Echte Wertschätzung als Haltung ist entscheidend. Unternehmen sollten frische Ideen für kreative Angebote an die Very Experienced People (VEP) entwickeln, damit diese mit Freude und Perspektive im Unternehmen bleiben können. Ob in einer neuen oder bestehenden Rolle als Führungskraft oder Senior-Expertin, in Vollzeit oder Teilzeit – flexible Modelle sind der Schlüssel.
Es ist wichtig, gemeinsam Perspektiven zu vereinbaren, wann ein Ausstieg Sinn macht, und wie eine strategische Nachfolgeplanung dafür die Grundlage bildet.
Was passiert, wenn Sie in Ihrem Unternehmen allen 55+ VEPs die Frage stellen: „Was müssen wir tun, damit Sie mit Freude länger im Unternehmen bleiben?“
Frage: Wie viele Prozent werden mit Ideen antworten? Was denken Sie?
Mit diesen Überlegungen können wir gemeinsam erarbeiten, wie Unternehmen die Potenziale älterer Mitarbeitender besser nutzen und den Generationswechsel strategisch gestalten können. Dabei ist es entscheidend, den demografischen Wandel als Chance zu begreifen und durch ein aktives Generationsmanagement für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Generationen zu sorgen.